Romy Schneider - Abseits der Sissi

Wenn man sich in den Feiertagen mit den Liebsten oder alleine auf die Couch wirft, um sich vom winterlichen Programm berieseln zu lassen, stößt man zwangsläufig auf die alljährliche Ausstrahlung der Sissi-Filme. Wer „Siisssi” und „Fraaanzi” nicht mehr hören kann, ist hier genau richtig. Dieses Special besteht aus vier französischen Arthouse-Perlen der 60er- und 70er-Jahre, die euch Romy Schneider von einer anderen Seite zeigen. Aber Achtung: anstatt kaiserlichem Kitsch findet ihr hier Welten der Lust, des Mordes und mehr!

Romy Schneider distanziert sich in diesen Filmen ganz klar von der blauäugigen Sissi, mit der sie bereits im Jugendalter von 16 Jahren Weltruhm erlangte. 1938 in Wien als Tochter eines Schauspielerehepaares geboren, grenzt sie sich später in einem Interview mit Alice Schwarzer von ihren Eltern und deren Involviertheit im Nationalsozialismus (ihrer Mutter, die ebendiese auch in den Sissi-Filmen verkörpert, wird sogar eine Affäre mit Hitler nachgesagt) ab. Auf der Suche nach anspruchsvollen Rollen wendet sie sich 1958 von der Sissi-Rolle ab und geht nach Paris. In den 70er-Jahren erreicht Romy Schneider den Höhepunkt ihrer Karriere und ist in zahlreichen Charakterrollen des französischen Films zu sehen – für den Film „Nachtblende“ wurde sie 1975 mit dem César als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

Wenn ihr euch nicht für einen Film entscheiden könnt, gibt es auch das Filmpaket Romy Schneider – abseits der Sissi, das „Nachtblende“, „Trio Infernal“, „Das alte Gewehr“ und „Der Kampf auf der Insel“ zu einem vergünstigten Preis enthält.

Nachtblende (1975)

Nadine Chevalier ist als Schauspielerin erfolglos. Zu Hause hat sie einen manisch-depressiven und impotenten Mann, den sie aber sehr liebt. Damit etwas Geld ins Haus kommt, lässt sie sich auf ein schlüpfriges Geschäft ein: sie dreht Softpornos. Bei Dreharbeiten lernt sie den Fotografen Servais Mont kennen. Er verliebt sich sofort in sie, sie jedoch sucht allenfalls eine rein sexuelle Beziehung. Um eine Theateraufführung von Richard III zu finanzieren und Nadine darin eine Rolle zu verschaffen, leiht Servais sich Geld von der Mafia – und so nimmt die Tragödie ihren Lauf…

Trio Infernal (1974)

Nach dem Tod ihrer Arbeitgeberin ist die in Marseille lebende brave Gouvernante Philomene Schmidt stellungslos. Sie wird die Geliebte des Rechtsanwalts Georges Sarret, der für sie eine Hochzeit mit dem Greis Villette arrangiert. Dieser segnet rasch das Zeitliche und hinterlässt ihr ein kleines Vermögen. Das Geld ist bald aufgebraucht, und so lässt Sarret für den nächsten Coup Philomenes jüngere Schwester Catherine aus Deutschland kommen, um sie kühl berechnend mit dem betagten Rentner Detreuil zu verheiraten. Es beginnt ein diabolisches Spiel um mehr Geld.

Das alte Gewehr aka. Abschied in der Nacht (1975)

Im Jahr 1944 arbeitet der Chirurg Julien Dandieu im hoffnungslos überfüllten und unterversorgten Krankenhaus der französischen Kleinstadt Montauban. Die Besetzung Frankreichs durch Nazi-Deutschland nähert sich ihrem Ende, sowohl Franzosen als auch Deutsche wissen das. Zwar fürchtet Julien die Möglichkeit von Verzweiflungstaten der deutschen Soldaten, doch eigentlich ist er optimistisch, dass er, seine Frau Carla und seine 13-jährige Tochter Florence  den Krieg unbeschadet überstehen werden. Eines Tages wird er bei einem Besuch in seinem Heimatdorf Zeuge eines entsetzlichen Kriegsverbrechens der Nazis und in seinem Inneren zerbricht etwas.

Der Kampf auf der Insel (1962)

Nach einem missglückten Attentat verstecken sich der Terrorist Clément und seine Frau Anne (Romy Schneider) auf einer abgelegenen Insel im Haus ihres Freundes Paul, der keinen Verdacht schöpft. Clément muss bald auf zu seiner nächsten Aktion und lässt Anne bei Paul allein zurück – zwischen den zweien entwickelt sich eine Liebesbeziehung. Als Clément wieder erscheint, kommt es zu einem Pistolen-Duell auf Leben und Tod…